Überblick
Sanierung, Umbau und Umnutzung eines Denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses zu 6 Maisonette-Wohnungen
Details
Ein einfaches Lagerhaus aus dem Mittelalter wird über die Jahrhunderte immer wieder umgenutzt. Es entsteht eine Wirtschaft mit Tanzsaal, Wohnungen und eine Fabrik für Elektrogeräte zieht ein. Mit dem Siegeszug des Automobils im 20. Jahrhundert wird eine Garage notwendig. Alle diese Nutzungen hinterlassen Ihre Spuren und wandeln die Gestalt des Hauses im Laufe der Jahrhunderte. Das ursprünglich eingeschossige Gebäude wird aufgestockt. Der steile Dachstuhl wird in Teilen aufgestellt. Die Fassade wird immer wieder den Nutzungen und den Moden der Zeit angepasst. Um der Platznot im Kern der Stadt gerecht zu werden, gräbt man nachträglich Keller unter das Haus. Die baulichen Anpassungen wurden immer mit dem Wissen und Können, aber auch den finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Zeit und Hausherren durchgeführt.
Oberstes Ziel der Bauherren war es das Gebäude zu erhalten und in eine angemessene Nutzung zu bringen. So wurde im Zuge einer umfassenden denkmalgerechten Sanierung eine Wohnnutzung mit 6 Einheiten geplant. Die komplette Gebäudetechnik wird erneuert und ein zeitgemäßer energetischer Standard umgesetzt. Aufwändige statische Sanierung des Mauerwerks, der Geschossdecken, des Dachtragwerkes sind notwendig. In Zusammenarbeit zwischen Architekten und dem Ingenieurbüro Gruber wurden in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde Landshut und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege konstruktive Lösungen gefunden, um die Tragfähigkeit der Originalsubstanz zu erhalten, bzw. durch Ergänzung wieder herzustellen. Dabei wurde zum gestalterischen Mittel, die neuzeitlichen Eingriffe deutlich von der Originalsubstanz abzusetzen. Doch auch die historischen Bauphasen und wechselnden Nutzungen bleiben durch prägnante Elemente, wie die Kranschienen der ehemaligen Fabrik und die historischen Tür- und Fensterelemente aus den verschiedenen Epochen spürbar. Sie wurden restauratorisch instandgesetzt und konnten so weitgehend erhalten werden.
Bildnachweis: Peter Litvai